Selbstverständnis
Kreislaufwirtschaft
(Stoff-)Kreisläufe sind die Regel in unserer natürlichen Umwelt. Aus diesem Grund können und sollen alle anfallenden Reststoffe in Kreisläufe geführt werden. Dabei wird zunächst von Neighbourshrooms Bremen in organische (kompostierbare) Reststoffe und jene, die nicht in diesem Sinne „organisch“ sind, unterschieden. Zu letzteren werden insbesondere Kunststoffe und ähnliche durch den Menschen erzeugte Materialien gezählt.
Das Substrat für den Anbau der (Edel-)Pilze erfolgt nur aus Materialien, die als Reststoffe in anderen (landwirtschaftlich) produzierenden Gewerben anfallen.
Es gilt grundsätzlich, den Abfall und den Impact durch diesen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. So wird in allen Bereichen auf Einwegartikel aus erdölbasierten Kunststoffen bestmöglich verzichtet. Idealerweise sind Einwegartikel zudem kompostierbar.
Kann auf den Einsatz von Kunststoffen oder vergleichbaren menschengemachten Materialien nicht verzichtet werden, so sollen diese am Ende ihres Lebenszyklus einer nicht-energetischen Verwertung, idealerweise jedoch dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.
Energiesparsamkeit
Auch die Lebensmittelerzeugung stellt einen Faktor zur allgemeinen Verringerung der verbrauchten Energie und somit der Emission von Treibhausgasen dar. So soll auch hierfür soweit möglich auf den Einsatz von Energie zum Heizen oder Kühlen verzichtet werden. Wenn ein Einsatz von Energie in Form von Wärme oder elektrischer Energie nicht vermeidbar ist, so soll diese möglichst umweltschonend erzeugt werden.
Dies bedeutet zum Beispiel für die Zucht der Pilze durch Neighbourshrooms Bremen, dass die Sorten so gewählt werden, dass zum Fruchten kein Heizen oder Kühlen notwendig wird. Sollte z.B. Wärme oder Kälte benötigt werden, so ist diese durch entsprechende Isolationsmaßnahmen möglichst gering zu halten.
Einen weiteren Punkt stellt der Transport dar. Auch hier wird insbesondere Wert auf Regionalität gelegt und Wege werden, sofern praktikabel, mit nachhaltigen Verkehrsmitteln wie dem (Lasten-) Rad zurückgelegt. Falls ein Transport mit Kraftfahrzeugen unvermeidbar ist, so wird angestrebt, dass Fahrten mit maximaler Auslastung durchgeführt werden, damit so diese Fahrten auf ein Minimum reduziert werden können.
Bildung
Ohne (Umwelt-)Bildung kann es keine gesellschaftliche Veränderung geben. Aus diesem Grund ist Aufklärung über den Impact des Menschen und dessen Handeln auf die Umwelt unerlässlich. Angebote zum Lernen, wie Teile des Problems gelöst werden könnten, müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. So müssen auch Erkenntnisse durch (Miss-)Erfolge folglich transparent kommuniziert und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Ein besonderes Augenmerk ist auf jene Menschen zu richten, die aufgrund ihrer gesellschaftlichen Benachteiligung geringere Bildungschancen haben. Denn unter anderem durch Bildung kann eine gesellschaftliche Teilhabe erreicht werden.
Schutzrechte sind ein anderer Punkt, der im Zusammenhang mit Innovation aus der Sicht von Neighbourshrooms Bremen eher kontraproduktiv wirkt. Aus diesem Grund wird vollständig darauf verzichtet, Innovationen zu Patenten zu machen. Vielmehr soll dazu eingeladen werden, Innovationen frei zu nutzen und diese für jeden zugänglich weiterzuentwickeln.
Umgang mit Geldern
Geld spielt in einer der Verwertungslogik unterworfenen Wirtschaft eine große Rolle (Wenn nicht sogar die größte). Ausdrücklich distanziert sich Neighbourshrooms Bremen von einer Gewinnmaximierung. Dies bedeutet nicht, dass Neighbourshrooms Bremen keine Gewinne erzielen möchte. Diese dürfen aber nicht zum Schaden der beschäftigten Menschen, der Lieferant*innen, oder der Umwelt geschehen. Sollten Gewinne übermäßig erfolgen, so sind diese in andere nachhaltige Projekte zu investieren. Dabei soll mitarbeitenden Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Projekte hierfür vorzuschlagen. Weiterhin transparent gemacht wie und wo Gewinne eingesetzt werden.
Mitarbeitende verdienen für den Einsatz ihrer Zeit eine bedarfsgerechte, faire Bezahlung. Insbesondere wird Wert daraufgelegt, dass Arbeit und Privatleben miteinander zu vereinbaren sind.
Nachwort
Dieses Selbstverständnis erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird diesen Anspruch auch niemals erheben können. Aber es ist mit bestem Gewissen verfasst und wird sobald notwendig überarbeitet. Letztendlich ist das Selbstverständnis, wie das Leben auch, einem „Reifungsprozess“ unterworfen und genau dies wird ausdrücklich anerkannt.
Das Beschreiben von Dingen die eigentlich „selbstverständlich“ sind, ist nicht immer leicht, insbesondere diese für jeden Menschen verständlich zu formulieren. Da insbesondere auch das Verständnis jedes Menschen nicht deckungsgleich ist und Worte oder Formulierungen anders verstanden werden können, deswegen soll ausdrücklich der Raum für persönliche Gespräche geschaffen werden.